DONNERSTAG, 3. MAI 2011
VORTRAG VON HANS-DIETER MUTSCHLER
Gibt die Bibel heute noch eine Orientierung, die wir im Dialog mit den Naturwissenschaften verantwortungsvoll einsetzen können? Die moderne Physik dringt immer weiter zu den Grenzen vor. Immer unwahrscheinlicher wird im kosmologischen Geschehen ein Schöpfergott, der alles durch seine Hand steuert.
Vielmehr scheint der Zufall die Evolution voran zu treiben. Hat in so einem komplexen physikalischen System biblische Theologie überhaupt noch Platz? Und falls ja, welche Bedeutung hat sie (noch)? Greift Gott in das Weltgeschehen ein oder hat Evolution ein Ziel, eine Vorherbestimmung? Der Mensch scheint radikal auf sich allein gestellt und kämpft seinen Überlebenskampf im Räderwerk der Evolution. Die Freiheit des Menschen bleibt eine Illusion und Gott nichts anderes als ein Produkt des Gehirns.
Dieser Abend verspricht spannende Impulse und Einblicke ins Grenzgebiet zwischen Theologie und Naturwissenschaft. Oder gibt es letztlich zwischen den beiden gar keine Berührungspunkte?
Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler studierte Theologie, Physik und Philosophie und wurde mit einer fachübergreifenden Dissertation in Philosophie und Physik promoviert. Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens ist er seit dem Jahr 2003 Professor an der philosophisch-pädagogischen Hochschule in Krakau und hat verschiedene Lehraufträge an anderen Universitäten inne.
Das Ethische Forum Binningen-Bottmingen befasst sich 2010 mit dem Thema Leistung und Gesellschaft. Diese Veranstaltung geht von der Frage aus, wie gesellschaftliche und kulturelle Umbrüche von denjenigen Menschen erlebt werden, die mitten drin stehen.
Vor diesem Hintergrund werden Vorstellungen von Leistung und Leistungsbereitschaft zur Diskussion gestellt, die den Arbeitsalltag und die aktuellen politischen Auseinandersetzungen prägen. Wirtschaftskrisen sind immer auch Krisen der Deutung, mit der sie bewältigt werden: Wie erklärt sich jemand seine Lage, wenn er eben die Arbeitsstelle verloren hat – oder gar nicht erst eine Lehrstelle findet? Und wie ergeht es dem, der nach langjähriger Berufserfahrung einer entmündigenden Reorganisation der Arbeit ausgesetzt ist?
Das von Claudia Honegger und Marianne Rychner herausgegebene Buch „Das Ende der Gemütlichkeit“ (1998) gibt Betroffenen das Wort und ermöglicht konkrete Einblicke in die Wechselwirkung von Biografien, vorgegebene Strukturen und individuelle Weltdeutungen.
Frau Dr. Marianne Rychner, Soziologin und Historikerin, greift in ihrem Referat ausgewählte Aspekte der Studie auf und schliesst weitergehende Überlegungen zu gängigen Leistungsbegriffen an, die oft ohne Bezug zum Arbeitsalltag geschaffen werden, diesen aber doch prägen und Grundlage neuer Verunsicherungen sind.
In seinen Liedern und Texten lässt Markus Heiniger uns vergessen, was wir alle schon lange einmal vergessen wollten: Die Welt. Aber natürlich wendet er sich ihr vor allem auch zu, der Welt, mit all ihren Tücken und Widersprüchen. Und mit all ihren Gefahren. „Lyrische Erdbeben am Piano“ heisst denn auch der Untertitel des Programms. Und dies ist zumindest schon mal eine handwerkliche Ansage. Denn Markus Heiniger arbeitet mit Versmass und Reim. Mit Melodie, Harmonie und Rhythmus. Ein Liedermacher eben. Bühnenpartner und Wegbegleiter waren bislang die Baselbieter Liedermacher Aernschd Born, Glood und Max Mundwiler, der Berner Troubadour Fritz Widmer, der Emmentaler Berg-und-Tal-Sänger Tinu Heiniger und nicht zuletzt Polo Hofer. Aber auch mit den Berlinern Martin Betz und Holger Saarmann stand er schon auf den Brettern, die die Welt bedeuten, von Mainz bis Teneriffa.
Was hat uns der legendäre afrikanische Zolli-Elefantenbulle Katoto heute noch zu sagen? Was ein knarrender Steg am Rhein? Und wie strapazierfähig ist Goethes Sprache („Es sind einmal zwei Pädagogen zusammen Würste bräteln gogen“)? Dies alles und noch viel mehr gilt es bei Markus Heiniger in seinem dreisprachigen Programm zu entdecken: Berndeutsch mit der Muttermilch, Baseldeutsch im Sandkasten und Hochdeutsch am Küchenradio. Und angefangen hat seine Karriere mit einem Blackout. Aber diese Geschichte finden Sie auf http://www.m-heiniger.ch